SV Holdenstedt 2:2 TuS Ebstorf

Spielbericht

Wir schreiben Sonntag, den 04.11.2018 in Holdenstedt. Gipfeltreffen in der 1. Kreisklasse Heide-Wendland Süd. Erster gegen Zweiter. Beide Mannschaften befinden sich mit 29 Punkten oben in der Tabelle und nur die Tordifferenz unterscheidet die beiden Garden (Ebstorf +28, Holdenstedt +30). Ganz oben kann aber bekanntlich nur einer stehen und das sollte an diesem Spieltag geklärt werden.

Unsere Mannschaft zuletzt nach einem Remis zu Hause gegen Emmendorf und einer knappen Auswärtsniederlage in Wieren, ist aktuell nicht mehr so gut in Form wie noch zu Beginn der Saison. Heute aber sollte die Wende durch einen wichtigen Dreier eingeleitet werden.

Wir kamen sehr gut in die Partie und waren von Anfang an, die spielbestimmende Mannschaft. Die Verunsicherung aus den letzten beiden Spielen waren der Penkert-Elf nicht anzusehen. Hinten sehr aufmerksam und kompakt stehend, nach vorn flott und zielstrebig wie gewohnt.

In der Anfangsphase hatten wir bereits zwei Torabschlüsse und einige gut herausgespielte Konter zu verzeichnen. Doch danach sollte sich so einiges ändern: Nach einem Missverständnis unseres Keepers Kattesch, der eine Spieleröffnung zum Gegner brachte, konnte Herrmann dessen Abschluss noch auf der Linie klären. Im Anschluss entschied der Unparteiische Guiseppe Daniele überraschend auf 11 Meter für die Heimelf. Hier wurde ein Handspiel von Ebstorfs Innenverteidiger Prüß erkannt, der den zuvor geklärten Ball von Herrmann mit dem Fuß angenommen hatte - der Ball sprang ihm dabei angeblich gegen seine Faust. Sebastian Koch trat an und verwandelte unhaltbar ins rechte, untere Eck. Wie aus dem Nichts führten die Holdenstedter nun mit 1:0 vor laut applaudierender Heimkulisse. (12‘)

Nach dem 0:1 aus Ebstorfer Sicht waren die Rot-Weißen wie in Schockstarre verfallen. Es funktionierte nichts mehr und nahezu jeder zweite Pass landete beim aktiveren und nun besser spielenden Gegner aus Holdenstedt. Immer wieder wurde es über die rechte Seite gefährlich. Der gut aufspielende Kevin Schwemer war hierbei Dreh- und Angelpunkt. Mitte der Halbzeit erzielte dann André Heß das mittlerweile überfällige 2:0. Durch eine gute Zwei-Kontakt-Kombination im Zentrum, bei der unsere Hintermannschaft den Angriff völlig verschlafen hatte, wurde der SVH-Stürmer bedient und vollendete eiskalt.

Mit dem 0:2 aus Ebstorfer Sicht ging es dann zum Pausentee. Schmeichelhaft für uns, denn der Halbzeitstand hätte auch höher ausfallen können. Plötzlich standen wir vor einer fast unmöglichen Aufgabe, denn es sah bei weitem nicht so aus, als wäre hier noch etwas für uns drin gewesen. Das Trainergespann fand in der Halbzeitpause wohl die richtigen Worte und auch die richtigen taktischen Umstellungen. Grobecker fiel von der 6er Position in die Innenverteidigung und Prüß rückte auf die Bank. Gausmann agierte statt im Sturmzentrum auf der 6 und für ihn kam Rudyj neben Mattern in die Spitze.

Ein völlig verändertes Gesicht legte die Penkert-Elf von Beginn der Halbzeit 2 auf den Rasen. Gleich der erste Angriff führte über Rudyj, mit einem tiefen Traumpass auf Gausmann, zu einer 100%igen Torchance, die Holdenstedts Schlussmann Hartwig aber verhinderte. Plötzlich war spürbar, dass in diesem Spiel noch lange nichts entschieden war. Es entfachte sich ein Kampf auf beiden Seiten, wobei die Ebstorfer nun mehr Willen zeigten als die Holdenstedter. Die waren erst einmal mit verteidigen beschäftigt. Die Statistik belegt unsere starke Offensivphase (drei gelbe Karten für die Heimelf - 54‘, 55‘, 58‘) - Holdenstedt konnte in dieser Zeit unsere Angriffe meist nur mit einem Foul verhindern.

In der Folge ergaben sich neben Freistößen auch eine Vielzahl an Eckbällen und so führte eine Martischewski-Ecke zum völlig frei stehenden (und bis dahin besten Akteur auf Seiten der Ebstorfer) Herrmann, der per Kopf zum 1:2 einnetzte. (71‘)

Auf einmal entstand ein neues und wieder ganz offenes Fußballspiel. Großchancen auf beiden Seiten. Die Holdenstedter nutzen ihre gut herausgespielten Chancen nun auch nicht mehr konsequent - viele davon wurden aber auch hervorragend von unserem Schlussmann Kattesch entschärft. In dieser Phase des Spiels ist auch Marcel Papenburg hervorzuheben, der eines seiner besten Spiele für den TuS machte und im Zentrum eine wichtige Führungsrolle einnahm.

Kurz vor Schluss wurden wir für all unseren Aufwand belohnt und Rudyj verwandelte eine zu kurz geklärte Hereingabe traumhaft mit dem linken Fuß. Hier war nun tatsächlich doch noch der laut umjubelte 2:2 Ausgleichstreffer gefallen. Fast unglaublich, denn damit hatte in HZ 1 wirklich keiner mehr gerechnet - außer vielleicht der eingewechselte René Rudyj. (85‘)

In den letzten Minuten drückten wir sogar noch auf den Siegtreffer, der auch dank einer merkwürdigen Entscheidung kurz vor Ultimo nicht mehr fallen sollte. Eine Flanke führte im Strafraum zu Martischewski, der den Ball an seinem Gegenspieler vorbeilegte und klar am Knöchel getroffen wurde. Der Schiedsrichter entschied in dieser Szene auf Stürmerfoul.

Am Ende steht dennoch ein leistungsgerechtes Unentschieden im Spitzenspiel zu Buche. Aufgrund des Rückstandes im ersten Durchgang hätte wohl kaum jemand der 140 zahlenden Zuschauer gedacht, dass unsere junge Truppe (Alter der Startelf: 23 Jahre) noch einmal ins Spiel zurückkommt – darauf kann man stolz sein. Vor der kommenden Partie gegen den TSV Suhlendorf (Sonntag, 14 Uhr) hat sich an der Tabellenkonstellation also nichts verändert.

Autor: Hussein Salim - 18

Aufstellung

Auswechselungen

Prüß ↔ Rudyj (46')

Tore

1:0 Koch - SVH (12' | FE)
2:0 Heß - SVH (33')
2:1 Herrmann (Martischewski | 71')
2:2 Rudyj ( - | 85')

Impressionen