TuS Ebstorf 2:2 TSV Wriedel

Spielbericht

Zum 8. Spieltag der Spielzeit 2018/19 begrüßten wir den TSV Wriedel zu Gast im Tannenworth. Beide Mannschaften machten in ihren bisherigen Partien der Saison bravourös ihre Hausaufgaben und so ergab sich - neben der ohnehin immer vorhandenen Brisanz der Begegnung - eine spannende Tabellenkonstellation: Die Blau-Gelben reisten als ungeschlagener Ligaprimus (6 Siege, 1 Remis) in den Klosterflecken, trafen aber auf unsere Elf, die ihre bisherigen sechs Auftritte allesamt überzeugend und mit einem Schnitt von 5 Toren pro Spiel gewinnen konnte.

Diese Ausgangslage, aber auch ein prächtiger und sonniger Herbsttag, zog 330 zahlende sowie insgesamt um die 400 Zuschauer in den Ebstorfer Tannenworth. Trainer Björn Penkert konnte wieder einmal aus dem Vollen schöpfen und begrüßte 18 Spieler im Kader. Der Gegner aus Wriedel kramte im Vorfeld der Partie ganz tief in der Taktikkiste und reiste - trotz sechs fraglicher oder verletzter Spieler - mit 16 Akteuren an.

Pünktlich um 15:00 Uhr führte Schiedsrichter Stefan Palzer-Melschau mit seinen Assistenten Manfred Wendt und Jochen Meyer die Mannschaften unter Begleitung von Einlaufkindern aus Jugendmannschaften beider Vereine und AC/DC’s Thunderstruck auf ein hervorragend daherkommendes Geläuf im Ebstorfer Waldstadion. Unsere Elf dabei im neuen weinroten Heimdress, welches der hiesige IT- und Telekommunikationsdienstleister Bit & Bytes zur neuen Spielzeit sponserte.

Nach dem Anpfiff ergriff unsere Equipe sofort die Initiative und zeigte dem Gast aus Wriedel prompt, warum man alle bisherigen Saisonauftritte gewann. Gefällig nach vorne kombinierend erarbeiten wir uns bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen den ersten Hochkaräter, als sich Gausmann über links blendend durchsetzte, sein Querpass Mattern aber nur im Rücken erreichte, der im Anschluss mit seinem unpräzisen Schuss aus der Drehung am TSV-Schlussmann Körner scheiterte. (3‘) Trotz der verpassten Blitzführung drängte unsere junge Mannschaft (Durchschnittsalter der Startelf: 22,64 Jahre) die Gäste anfangs nur in ihre Hälfte und verbuchte die nächste Chance, als Kuhlmann sich im Zentrum behaupte und nur mit einem Foul zu stoppen war, der Schiedsrichter allerdings auf Vorteil entschied und Martischewski so den Weg zum eiskalten Abschluss und 1:0 ebnete. (7‘)

Mit der verdienten Führung im Rücken schraubten unsere Rot-Weißen die Drehzahl nicht runter und spielten auch weiterhin nach vorne. Erst erzielte Martischewski nach Brust-Ablage von Mattern aus vermeintlich strafbarer Position ein Abseitstor (16‘) und dann entschied Wriedels Keeper Körner aus spitzem Winkel eine 1 gegen 1 Situation gegen Mattern, nachdem sich dieser gegen zwei Bewacher an der Grundlinie durchsetze. (21‘) Der TSV Wriedel konnte sich in der Anfangsphase der Partie kaum befreien und versuchte meist mit langen Bällen auf die Außen sein Glück - diese wurden allerdings allesamt von der sicher stehenden Ebstorfer Hintermannschaft verteidigt. In der Offensive weiterhin brandgefährlich, sollte ein ruhender Ball die nächste Torchance für die Penkert-Garde einbringen: Eine Martischewski-Ecke verlängerte Wriedels Gade an den Querbalken und zweiten Pfosten, wo der aufgerückte TuS-Kapitän Herrmann hellwach reagierte und das Leder per Flugkopfball zum umjubelten 2:0 über die Linie drückte. (28‘)

Den weiteren Verlauf der ersten Halbzeit konnten die Gäste aus Wriedel zwar etwas offener gestalten, hochkarätige Torchancen blieben jedoch vorerst aus. Kurz vor der Halbzeit entschied Referee Palzer-Melschau jedoch noch einmal auf Freistoß am Ebstorfer Sechzehner - 20m vor dem Ebstorfer Gehäuse schnappte TSV-Kapitän Cordes sich das Spielgerät und zimmerte es humorlos zum schmeichelhaften 2:1 Anschlusstreffer in die Maschen (42‘), welches gleichzeitig den Pausenstand darstellen sollte.

Im zweiten Abschnitt bot sich den zahlreichen Zuschauern ein ähnliches Bild wie bereits im Durchgang Nummer 1 - Ebstorf diktierte das Geschehen und konnte weit mehr Spielanteile als der TSV, welcher auch weiterhin aus einer massiven Defensive auf Konter und lange Bälle lauerte, verbuchen. Anders als im ersten Spielabschnitt sollte aber auch unser TuS nicht mehr so zwingend den Weg zum Tor der Gäste finden - Chancen blieben daher meist Mangelware. Eine gute Gelegenheiten sollte dennoch recht schnell folgen: Papenburg bediente Kuhlmann am Sechzehner des TSV, der sich elegant mit dem Spielgerät um seinen Bewacher drehte und mit einem gefühlvollen Schlenzer das 3:1 markierte. (55‘) Dachten zumindest Mannschaft und die rot-weißen Anhänger bis Schiedsrichter-Assistent Wendt die Fahne hob und Palzer-Melschau auf Abseits entschied. Davon nicht entmutig flankte Mattern kurz darauf nach einem Konter punktgenau auf Gausmann, der sich für den eigenen Abschluss per Kopf entschied und den freistehenden Kuhlmann übersah. (61') Als wir wenige Minuten später einen erneuten Angriff starteten, den Ball allerdings in der Vorwärtsbewegung verloren, hebelte Cordes mit einem langen Ball unsere zu hochstehenden Abwehr aus. Tödter bedankte sich und erzielte nach schnellem Antritt den 2:2 Ausgleich. (65‘)

Trotz des Nackenschlags versuchten wir auch in der Folge die Siegesserie weiterhin aufrecht zu erhalten. Was hierbei durchaus zu erwähnen ist, ist die lobenswerte Fairness mit der unsere Elf auch in so einem brisanten Spiel zu Werke ging. Denn Mattern wurde deutlich hörbar im gegnerischen Sechzehner getreten, ließ sich jedoch nicht fallen und entschied vergebens den Weg zum Tor zu suchen. Auf lautstarke Beschwerden im Anschluss an die Situation, warum der Schiedsrichter die Szene als nicht strafbar beurteilte, erwiderte dieser nur, dass man sich auch fallen lassen müsse. Ob das im sportlichen Sinne ist, was DFB und andere Referees sonst immer predigen, sei zu bezweifeln.

Eine letzte Chance für den Sieg sollte sich zehn Minuten vor Ultimo dennoch für unsere Mannschaft ergeben, als Wriedels Gade einen Freistoß von Papenburg fast ins eigene Gehäuse bugsierte. (81‘) In der Schlussphase tat sich - bis auf einige Wechsel seitens Wriedel - nicht mehr viel und so endete das Spitzenderby Unentschieden. Aufgrund des Spielverlaufs ist dies als durchaus glücklich für den TSV zu bezeichnen, welcher dies nach Schlusspfiff wohl auch gut einordnen konnte. Auf unserer Seite dominierte große Enttäuschung, auf der anderen Seite herrschte Erleichterung und der Punktgewinn wurde gefeiert. Zwar sind wir weiterhin ungeschlagen, aber müssen nun am nächsten Sonntag im Derby gegen den SV Hanstedt eine neue Siegesserie starten.

Autor: Alexander Mattern - 7

Aufstellung

Auswechselungen

Pfanzagl ↔ Juraschek (46')
Kaplan ↔ Peters (48')
Kuhlmann ↔ Rudyj (72')

Tore

1:0 Martischewski (Kuhlmann | 7')
2:0 Herrmann ( - | 28')
2:1 Cordes - TSV (42')
2:2 Tödter - TSV (65')

Impressionen

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