TSV Wriedel 3:1 TuS Ebstorf

Spielbericht

Sommerliche Temperaturen, strahlender Sonnenschein und klarer Himmel über dem Wriedeler Ernst-Bremer-Rund am Abend des 18. April. Perfekte Voraussetzungen für ein rassiges und unterhaltsames Derby zwischen den benachbarten Turn und Sportvereinen aus Ebstorf und Wriedel, welchem beide Mannschaften mit ihren Anhängern alle halbe Jahr voller Freude und Motivation hin fiebern. Neben dem Wetter zeigte sich auch der Rasen an diesem Tag in einem besonders guten Bild, ganz im Gegenteil zum Spiel am vergangenen Sonntag.

Trotz der Ausfälle von Stammpersonal, wie Herrmann oder Suhm, schaffte es Trainer Penkert eine starke und derbywürdige Truppe zusammen zu stellen. Routinier Rene Rudyj sollte in der Sturmspitze seine Qualitäten unter Beweis stellen, wodurch Kuhlmann im Vergleich zur Vorwoche auf die 10er Position auswich und Kaiser den verhinderten Suhm auf Linksaußen ersetzte. Auch im Mittelfeld und in der Abwehr wurden Positionen getauscht. Alle waren „heiß wie Frittenfett“!

Doch dann beim Warmmachen die Überraschung: Schiedsrichter Jörg Crone erschien zu dieser brisanten Begegnung ohne seine Assistenten. Doch trotzdem pfiff er die Partie um 18:15 Uhr Ortszeit an, was sich im Verlauf des Spiels als Nachteil für uns herausstellen sollte.

Die Ebstorfer Mannschaft war von Trainer Bjorn Penkert gut eingestellt worden und verfolgte als Einheit ein klares Ziel. So schafften wir es das Spiel an uns zu reißen und immer wieder gute Chancen heraus zu spielen, wie in der 10. Minute, als Mattern sich auf seiner linken Seite gut gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und auf Rudyj ablegte, der eine scharfe Flanke auf Kuhlmann schlug, welcher den Wriedeler Schlussmann Gogollok mit einem feinen Kopfball überlupfte. Große Freude bei allen Ebstorfern, doch Schiedsrichter Crone wollte bei Kuhlmann eine Abseitsposition erkannt haben und gab den Treffer nicht. Weiter 0:0.

Im weiteren Verlauf scheiterte Kuhlmann nach einem weiteren Heber an der Latte (20‘). Hinten ließen wir wenig anbrennen und schafften es die flinken Gegner von unserem Tor und Schlussmann Köhn fern zu halten. Dann war es soweit, Rudjy wurde aus dem zentralen Mittelfeld geschickt und vollendete sehenswert am rechten Strafraumeck zum 0:1 für unseren TuS. (30´) Alle versammelten sich um den Torschützen und bejubelten gemeinsam die Ebstorfer Führung im Nachbarschaftsduell.

Doch wir wollten uns auf dieser Führung nicht ausruhen. Wir machten weiter Druck und so kam es, dass sich Mattern mit einem klasse Solo in den gegnerischen Strafraum tankte und von den Wriedelern, welche ihn in die Zange nahmen und stark bearbeiteten, nur noch durch ein Foul zu stoppen war. Klarer Fall: Elfmeter! Eine Aufgabe für den erfahrenen Rudjy. Doch es ist, wie es im Fußball is: Du kannst alle Dinger reinmachen, aber irgendwann klappt es einmal nicht. Leider war es dieses eine Mal soweit und wir konnten die Chance zu 0:2 nicht nutzen.

Quasi im Gegenstoß brachen die Wriedeler durch unsere linke Abwehrseite und schafften es in den Strafraum. Dann eine strittige Szene: Kapitän Zerulla wird der Ball aus rund zwei Metern an die Hand geschossen, welche sich durch die Laufbewegung vom Körper entfernt hatte. Es ertönte der Pfiff und Crone zeigte wieder auf den Punkt, doch dieses Mal hieß es Elfmeter für Wriedel. Maik Cordes verwandelte sicher zum 1:1 kurz vor der Pause und ließ Torhüter Köhn keine Chance, obwohl er sich für die richtige Ecke entschieden hat. Die erste richtig zwingende Möglichkeit der Platzherren reichte ihnen zum Ausgleich. (41‘)

Beide Mannschaften zogen sich zur Halbzeit in die kühlen Kabinen zurück.

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein ähnliches Bild. Ebstorf schaffte es das Spiel zu bestimmen und verteidigte die Vorstöße der Heimmannschaft gut. Zugleich kamen wir selbst zu unseren Chancen, beispielsweise durch einen guten Fernschuss von Salim, welcher bereits in der 13. Minute für Kaiser gekommen war. Oder durch Kuhlmann, der aus kurzer Distanz am Wriedeler Schlussmann scheiterte, jedoch nicht einmal mit einer Ecke belohnt wurde, da Golollok die Berührung nicht zugab. Insgesamt fand unser faires Verhalten auf der Gegenseite wenig Bestätigung.

Dann die Schlüsselszene des Spiels und im Mittelpunkt der von seinen Assistenten allein gelassene Schiedsrichter. Mattern wird im Strafraum abermals durch einen gegnerischen Verteidiger zu Fall gebracht. Aber für Crone war dies scheinbar nicht pfiffwürdig oder ersichtlich, was den Wriedelern einen Konter eröffnete, denn der Ball kam zum blau-gelben Nimz, welcher nach kurzem Lauf einen Ball auf seinen im Abseits positionierten Rechtsaußen schlagen konnte. Diese Abseitsstellung war dem Unparteiischen jedoch verborgen geblieben und Malte Tödter konnte die folgende Flanke verwandeln. (84')

Im weiteren Spielverlauf versuchte Penkert den Druck auf die blau-gelbe Hintermannschaft mit der Auswechslung von Salim, der Einwechslung von Lindemann und den folgenden Umstellungen zu erhöhen. Lindemann schob sich als Unterstützung auf die Stürmerposition und Harleß wurde zum Linksaußen umfunktioniert. Daraus resultierte jedoch auch, dass wir hinten offener und anfälliger wurden. So kam es, dass Koziburski eine von rechts kommende Flanke zum Endstand von 3:1 verwandeln konnte. (89‘)

Die Enttäuschung war riesig, nach starkem Auftritt stehen wir abermals ohne Punkte da. Und wieder war eine höhere Macht nicht ganz unschuldig. Doch nun gilt es weiter sich weiter zu verbessern und auf die vielen positiven Dinge aufzubauen.

Autor: Thies Harleß - 31

Aufstellung

Auswechselungen

Kaiser ↔ Salim (13')
Salim ↔ Lindemann (87')

Tore

0:1 Rudyj (Kuhlmann | 30')
1:1 Cordes - TSV (41' | HE)
2:1 Tödter - TSV (84')
3:1 Koziburski - TSV (89')