SV Lemgow-Dangestorf 6-1 TuS Ebstorf

Ein feuchtfröhliches Moin Moin an alle Leserinnen und Leser.

Am vergangenen Sonntag ging es für uns in den tiefsten Osten von Niedersachsen nach Lübbow. Der Gegner lautete SV Lemgow-Dangenstorf. Nach einer einstündigen Anreise wurden wir mit den Worten „wir haben heute nur die kleine Kabine für euch" begrüßt. Da unser Kader wegen privaten Verhinderungen, Verletzungen und zwei Sperren stark dezimiert war, sollte das für uns kein Problem darstellen. Nachdem sich die ersten sechs Spieler in den uns zugewiesenen ca. 8 m² versammelten, merkten wir aber, dass das selbst für unsere 13 mitgereisten Klosterkicker zu wenig Platz war, um die Spielausrüstung ordnungsgemäß an den Mann zu bringen. Schließlich durften wir in den benachbarten Raum samt gepolsterter Stühle und dreifacher Größe umziehen und die Schiedsrichter mussten sich mit der kleinen Kabine begnügen.

Die Schiedsrichter, das waren am Sonntag alte Bekannte. Steffen Trumann, der uns dieses Jahr bereits in den Spielen gegen TSV Lehmke, MTV Treubund Lüneburg II, FC Samtgemeinde Gartow und den Lüneburger SV pfiff, wurde von seinen Assistenten Michael Lüddecke und Maurice Guskau auf die lange Reise nach Lübbow begleitet.

Kommen wir nun zu den wirklich wichtigen Dingen des Sonntags: Das Spiel. Mit Aushilfe von Spielern aus der zweiten und dritten Herren bekamen wir 13 Mann zusammen, wobei sich Felix Kattesch statt seiner Torwarthandschuhe ein Feldspielertrikot überstreifte und seinen ersten Feldspielereinsatz seit 2017 erwartete.

Das Spiel begann ausgeglichen. Beide Mannschaften warteten zunächst ab und versuchten keine großen Lücken im Zentrum zuzulassen. Dennoch gab es auf beiden Seiten kleinere Vorstöße in Richtung Tor, wobei jedoch nichts Nennenswertes geschah.

In der 11. Minute passierte dann etwas, was sich heute noch mehrfach wiederholen sollte. Über die Außenbahn tankte sich ein Gegenspieler durch und schaffte es in unsere Box einzudringen und auf unseren Torhüter zuzulaufen. Nachdem sich der Torwart von seiner Linie in Richtung Gegner bewegte, legte dieser den Ball quer auf einen mitgelaufenen Spieler, welcher den Ball nur noch einschieben musste - 1:0. 24. Minute, gleicher Spielzug, Tor - 2:0. 27. Minute gleicher Spielzug, Tor - 3:0. So stand es nach 27 Minuten und nur drei so richtigen Chancen 3:0 für Lemgow-Dangenstorf.

Anschließend durfte sich unser heutiger Torwart Dominik Köhn einmal auszeichnen, nachdem ein Gegenspieler völlig allein zentral vor unserem Kasten auftauchte. Der Schuss kam flach in die untere Ecke und ein weiteres Gegentor konnte nur durch eine Fußabwehr des herausgelaufenen Torwarts verhindert werden. Diese Rettungstat sollte aber keine Wendung in den weiteren Spielverlauf bringen. Nachdem unsere Offensivbemühungen weiter erfolglos blieben, kam es wie es kommen musste. Nach einer Ecke in der 37. Minute durfte Rico Reisener unbedrängt in unserem Strafraum zum 4:0 einnicken.

Danach trudelte das Spiel vor sich hin, wobei es im Mittelfeld weiterhin umkämpft war. Unsere Gegner waren trotz der deutlichen Führung gallig, was sich durch lautstarkes Reklamieren nach den Zweikämpfen und Ausbällen im Mittelfeld äußerte. Ein Verhalten, welches man sonst von uns kennt und zeigt, wie motiviert unser Gegner weiterhin war. Unsere Elf hatte hingegen nicht seinen besten Tag, wodurch das Selbstvertrauen mit jeder misslungenen Aktion weiter sank.

Ohne weitere Vorkommnisse ging es in die Halbzeit, die auf dem Platz insgesamt ruhig verlief. Auf der Heimseite erwärmten sich fünf oder sechs Blaue, während wir mit zwei Reservespielern und einem gesperrten Spieler eine Halbzeitshow für die mitgereisten Fans aus Ebstorf absolvierten. In der Kabine wird Björn Penkert, heute ohne unterstützenden Co-Trainer, alle Hände voll zu tun gehabt haben, seine Elf aus dem verfrühten Winterschlaf zu wecken.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste Hälfte. Zunächst passierte nicht viel und es ergab sich eine ausgeglichene Anfangsphase. Wie im ersten Durchgang hielt diese Ausgeglichenheit exakt 11 Minuten an, ehe Lemgow in der 56. Spielminute nach dem Prinzip der ersten drei Tore zum Abschluss kam und unserem Torwart keine Abwehrchance ließ - 5:0. Nur zwei Minuten später sollte es schon wieder klingeln im Ebstorfer Gehäuse. Nachdem ein erster Schuss noch von unserem Schlussmann pariert werden konnte, kam ein freistehender Gegenspieler an den Ball und schob, beobachtet von 11 verdutzten Ebstorfern und den sich hinterm Tor erwärmenden Ersatzspielern, zum 6:0 ein. Es bahnte sich ein völliges Debakel an.

Doch es sollte anders kommen als erwartet. Nur fünf Minuten später, in der 63. Spielminute eroberte René Rudyj im Mittelfeld den Ball und marschierte in Richtung gegnerisches Tor. Mit all seiner Erfahrung ließ unser jung gebliebener Routinier dem gegnerischen Torwart keine Chance und schob zum verdienten Ehrentreffer ein – 6:1.

Nach dem ganzen Spektakel der ersten 63 Minuten passierte in der letzten halben Stunde nicht mehr viel. Während ein Aufbäumen unsererseits angesichts des Ergebnisses und der verbleibenden Spielzeit aussichtslos war, schalteten auch die Lemgower ein bis zwei Gänge zurück.

Zu erwähnen sei noch ein Fernschuss von Jannes Penkert. Aus ca. 30 Metern knallte unser Freistoßspezialist eine Rakete aufs gegnerische Tor. Der Torwart konnte den flatternden Ball nur mit Mühe ins Aus lenken, sodass es beim 6:1 blieb.

Damit ging das Spiel doch glimpflicher aus als man es nach der ersten Halbzeit befürchtet hätte. Am Ende steht jedoch eine 6:1 Niederlage in den Geschichtsbüchern der Heide-Wendland-Liga und so machten sich unsere Kicker aus Ebstorf mit traurigen Gesichtern auf den Heimweg. Der ehemalige Spieler unserer Mannschaft und diesmalige Aushilfsspieler aus der zweiten Herren, Andreas Juraschek, resümierte auf der Rückfahrt: „Ein gelungener Tag. 6:1 verloren und der ganze Sonntag hinüber.“ Für ihn war die Reise trotz der Niederlage ein voller Erfolg. Während der zwei Stunden auf der Hin- und Rückfahrt tauschte er mit unserem IV Kai-Uwe Hermann fleißig Pokémon. Es schien sogar ein Glück-Pokémon herausgekommen zu sein. Hoffen wir auf eine prächtige Entwicklung!

Auch wir hoffen auf eine prächtige Entwicklung. Diese wird nötig sein, um gegen unseren kommenden Gegner, den SV Molzen, drei Punkte zu holen. Das Spiel findet am Sonntag den 13.11. um 14 Uhr im heimischen Tannenworth statt. Kommt vorbei!

Autor: F. Kattesch 1

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